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Forschungsförderpreis  Leibniz-Preis für Heidelberger Wissenschaftler Wolfram Pernice

Wichtigster Forschungsförderpreis würdigt seine experimentellen Arbeiten zur integrierten Photonik

Mit Prof. Dr. Wolfram Pernice erhält ein herausragender Wissenschaftler der Universität Heidelberg den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Prof. Pernice forscht auf dem Gebiet der integrierten Photonik, um neue Methoden für die Informationsverarbeitung und für schnelle Rechenverfahren mit Licht zu entwickeln. Dazu arbeitet er mit Verfahren der Nanofertigung an Chipsystemen, die auf Anwendungen in der Künstlichen Intelligenz und den Quantentechnologien zielen. Mit seiner Forschung zum sogenannten neuromorphen photonischen Rechnen hat der Experimentalphysiker Pionierarbeit geleistet, wie die DFG hervorhebt. Am Kirchhoff-Institut für Physik leitet Prof. Pernice die Arbeitsgruppe „Neuromorphic Quantumphotonics“. Die Auszeichnung – der wichtigste Forschungsförderpreis in Deutschland – ist mit einem Preisgeld von 2,5 Millionen Euro dotiert.

Wolfram Pernice

Die Rektorin der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Frauke Melchior, erklärt zu der Vergabe des Leibniz-Preises an Prof. Pernice: „Unsere herzliche Gratulation gilt dem Preisträger. Wir freuen uns über die Auszeichnung und sind stolz, dass damit eine international anerkannte Forscherpersönlichkeit der Universität gewürdigt wird. Der Leibniz-Preis für Wolfram Pernice ist auch ein Ausweis für die Forschungsstärke unserer Naturwissenschaften, die sich durch vielfältige interdisziplinäre Vernetzungen auszeichnen.“

In seiner Arbeitsgruppe befasst sich Prof. Pernice mit neuronalen Netzwerken, bei denen Licht anstelle von Elektronen zum Einsatz kommt. Dabei verbindet er optische Methoden der physikalischen Datenverarbeitung mit parallelen Berechnungen, die für die Implementierung Künstlicher Intelligenz zentral sind. Wie die DFG betont, überschreitet seine interdisziplinäre Forschung traditionelle Grenzen; sie wirke sich auf verschiedene Disziplinen aus – von den Naturwissenschaften über die Informatik bis hin zu den Ingenieurwissenschaften. „Seine Forschungsergebnisse weisen den Weg zu innovativen und nachhaltigen Methoden, um den Energieverbrauch von KI-Computerhardware zu reduzieren und dennoch schnelle Berechnungen zu ermöglichen. Darüber hinaus ist er weltweit als Wegbereiter auf dem Gebiet der integrierten Quantenphotonik bekannt“, so die Deutsche Forschungsgemeinschaft.

Wolfram Pernice studierte Mikrosystemtechnik an der Universität Freiburg. 2007 wurde er an der University of Oxford (Großbritannien) auf dem Gebiet des Electrical Engineering promoviert. Ein Jahr später wechselte er über die Alexander von Humboldt-Stiftung an die US-amerikanische Yale University; 2011 kam er als Leiter einer Emmy Noether-Nachwuchsgruppe an das Karlsruher Institut für Technologie. Der Wissenschaftler wurde 2015 an die Universität Münster berufen. Seit 2021 ist Wolfram Pernice Professor für Experimentalphysik an der Universität Heidelberg. 

Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis – der wichtigste Forschungsförderpreis in Deutschland – wird seit 1986 jährlich von der Deutschen Forschungsgemeinschaft verliehen. Pro Jahr können bis zu zehn Preise mit einer Preissumme von jeweils 2,5 Millionen Euro vergeben werden. Die Auszeichnungen des Jahres 2025 gehen an vier Preisträgerinnen und sechs Preisträger, unter ihnen Wolfram Pernice. Ausgezeichnet wird auch die Mathematikerin Prof. Dr. Angkana Rüland, die von 2020 bis 2023 an der Universität Heidelberg lehrte und forschte. Ziel des 1985 eingerichteten Leibniz-Programms ist es, herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu ehren, ihre Forschungsmöglichkeiten zu erweitern und ihnen die Beschäftigung besonders qualifizierter Forscherinnen und Forscher in frühen Karrierephasen zu erleichtern. Die Preisverleihung findet am 19. März 2025 in Berlin statt.